Wer im Oktober die HALTESTULLE in Bielefeld betritt, spürt sofort: Hier geht es um mehr als um gutes Essen. Sie zeigt, wie die Gastronomie Regionalität sichtbar machen kann, wie sie kommuniziert und gelebt wird: Äpfel vom Obst-Arboretum Olderdissen, frische Brötchen von der Bäckerei Meffert, Gemüse von benachbarten Betrieben, Fruchtaufstriche aus der Nachbarstadt – alles direkt aus der Region. Sie setzen auf kurze Wege und auf Lebensmittel, die ihre Heimat prägen. Sogar der Betriebsausflug führt zur Quelle der eigenen Zutaten – ins Arboretum, von dem auch die Äpfel für den Aktionsmonat zum Tag der Regionen stammen.
Regionale Vielfalt, kurze Wege, gemeinschaftliches Handeln
Die HALTESTULLE ist kein gewöhnliches Café. Auf dem aktuellen Plakat zum Jahr der Genossenschaften der HALTESTULLE ist zu lesen: „Wir sind eine Genossenschaft, die sich im April 2022 aus einer Nachbar*inneninitiative gegründet hat, um die leerstehende Bäckerei Voss wieder mit Leben zu füllen. […] Als Genossenschaft schaffen wir gemeinsam, was einzelne nicht schaffen könnten.“ Hier bringen Nachbar*innen ihre Ideen, Produkte und Kompetenzen ein. Lieferant*innen kommen aus der direkten Umgebung, enge Beziehungen ersetzen lange Lieferketten.
„Ich bin immer wieder begeistert, was Gemeinschaft bewirken kann“, erzählt Sabine Ulbrich vom HALTESTULLEN-Team. „Was Menschen in ihrer Heimat auf die Beine stellen, wenn sie sich zusammentun – das ist gelebte Regionalität.“ Ein Satz, der perfekt zum diesjährigen Motto des Tag der Regionen passt: „Starke Regionen – starke Demokratie.“
Genossenschaft als Zukunftsmodell
Genossenschaften sind längst mehr als ein Wirtschaftsmodell – sie sind Ausdruck einer kulturellen und demokratischen Haltung. Seit 2016 ist die Genossenschaftsidee als immaterielles Kulturerbe der Menschheit bei der UNESCO gelistet. Sie steht für Solidarität, Ehrlichkeit, Verantwortung und Teilhabe – Werte, die auch den kulinarischen Alltag der STULLE prägen.
Vom Beispiel zum Selbstgestalten
Was die HALTESTULLE vormacht, kann überall Schule machen:
Regionalität schmeckt – und sie verbindet. Wer in der Gastronomie arbeitet, kann den Tag der Regionen nutzen, um Regionalität sichtbar zu machen – in der Karte, auf der Tafel und im Gespräch mit Gästen. Das muss nicht groß oder kompliziert sein: ein saisonales Gericht mit Produkten aus der Umgebung, ein Hinweis auf die Lieferant*innen aus der Nachbarschaft oder eine kleine Geschichte über die Herkunft der Zutaten reicht oft schon.
Jetzt den Tag der Regionen entdecken
Wenn Nachbarschaft zur Zutat wird
Was regionale Gastronomie bewirken kann
10 Oktober, 2025
« Zurück zur Übersicht