Regionalisierung in der Ernährungswirtschaft

Verletzliche Weltwirtschaft

Die Weltwirtschaft des 21. Jahrhunderts ist verletzlich. Ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb in der Wirtschaft und die übergroße Marktmacht weniger großer Unternehmen zerstört den für jede demokratische Gesellschaft notwendigen Unterbau mit kleinen und mittleren, eigenständigen und selbstverantwortlichen Unternehmen. Weite Wege vom Erzeuger zum Verbraucher bestimmen einen hohen Anteil weltweiten Handelns. Das ist weder nachhaltig noch resilient. Dabei wäre beides, Nachhaltigkeit wie Krisenfestigkeit, gerade angesichts der noch jungen Entwicklungen – Pandemie, Klimakrise und Krieg – dringend angezeigt.


Resiliente Regionen - Sicherheitsarchitektur in einer globalisierten Welt

Auf viele drängende Fragen der Umwelt-, Sozial- und Gesundheitspolitik müssen Lösungen gefunden werden. Dabei spielt unser Ernährungs- und Agrarsystem eine wichtige Rolle. Prekäre Situationen für landwirtschaftliche Betriebe führen zur Aufgabe von Höfen, lange Transportwege begünstigen den Klimawandel, Monokulturen verhindern vielfältige Lebensräume für Tiere und Pflanzen und stark verarbeitete Lebensmittel gefährden unsere Gesundheit. Eine zukunftsorientierte Regionalisierung in der Ernährungswirtschaft kann in vielerlei Hinsicht Problemlagen positiv begegnen, der Regionalgedanke kann hier als Sicherheitsarchitektur in einer globalisierten Welt dienen.

Ziel ist es, zur Stabilität und Resilienz von Regionen beizutragen sowie Natur- und Artenschutz in den Vordergrund zu rücken. Dabei ist die nachhaltige Entwicklung von Regionen der Schlüssel. Durch Regionalisierungsprozesse soll  ein ausgewogenes Verhältnis von regionaler Selbstversorgung und globalem Handel erreicht werden - kein Entweder-Oder. So erhalten ländliche Räume attraktive Wirtschafts- und Lebensräume, das Miteinander wird gefördert und das Gefühl des „Abgehängtseins“ verhindert. Auch die Stärkung des Ökolandbaus sowie Motivation zur Umstellung  ist ein wesentliches Ziel der Arbeit. Nicht selten hängt die Stagnation der Zahl ökologisch wirtschaftender Betriebe mit fehlenden Absatzperspektiven zusammen. 

Die Regionalbewegung als Impulsgeber: Bundesprogramm Regionale Wertschöpfung und Regionale Wertschöpfungszentren

Das Anstoßen von Regionalisierungsprozessen in der Ernährungswirtschaft und die Forderung nach ein Bundesprogramm Regionale Wertschöpfung, ausgestattet mit Handlungsempfehlungen und Maßnahmen zur Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe, spielen für die Regionalbewegung eine große Rolle.

Mit dem Aufbau von Regionalen Wertschöpfungszentren (REGIOwez) im Projekt Regio.Diskurs.NRW sollen projektförderungsunabhängige Unterstützungsstrukturen geschaffen werden. So werden Landwirt*innen, Bäcker*innen, Fleischer*innen und Regionalhändler*innen aktiv bei dem Aufbau regionaler Wirtschaftskreisläufe unterstützt. REGIOwez sind Einrichtungen in den Regionen, in denen Vernetzung, Koordination, Beratung, Unterstützung, Begleitung, Schulung, Begegnung und ggf. auch - in unternehmerischer Eigenverantwortung - Weiterverarbeitung, Bündelung und Logistikorganisation stattfinden. Dadurch werden die regionale Vermarktung von Lebensmitteln in der Region vorangebracht, erfolgreiche Regionalversorgungsmodelle vervielfältigt sowie neue Geschäftsmodelle entwickelt.   

Mehr zum Thema

Zahlreiche Projekte des BRB zielen mit verschiedenen Maßnahmen und Schwerpunkten konzeptionell und ganz praxisorientiert auf eine Regionalisierung in der Ernährungswirtschaft ab:

Bundesprogramm Regionale Wertschöpfung

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Zukunft aufgetischt!

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REGIOwez: Regio.Diskurs.NRW

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REGIOkommune Mittelfranken

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Landesdialog Regionalitätsstrategie NRW

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