2. Bundestreffen der Regionalbewegung:
Bundesverband der Regionalbewegung
gegründet

Über 200 Menschen folgten der Einladung des Aktionsbündnisses Tag der Regionen zum zweiten Bundestreffen der Regionalbewegung ins fränkische Feuchtwangen. Die Veranstaltung, von Freitag, den 08.04.2005 bis Sonntag, den 10.04.2005, war nicht nur Fachtagung sondern auch Kontaktschmiede, kulinarisches Erlebnis und die bisher erste Plattform des im März 2005 gegründeten Bundesverbandes der Regionalbewegung.

Das dreitägige Treffen machte in vielen Facetten auf die Notwendigkeit einer starken Regionalbewegung aufmerksam und lieferte gute Beispiele erfolgreicher Regionalinitiativen. „Rekordgewinne und Arbeitsplatzabbau, horrende Verkehrsbelastung durch globalen Handel, Landverbrauch und sterbende Innenstädte brauchen Alternativen!“, so Heiner Sindel von der Regionalinitiative Artenreiches Land – Lebenswerte Stadt, der als frisch gewählter erster Vorsitzender des Bundesverbandes der Regionalbewegung die Tagung eröffnete. „Immer deutlicher wird für viele Menschen, dass die einseitig auf die wirtschaftliche Liberalisierung ausgerichtete Globalisierung mitnichten Wohlstand für alle bringt. Der im März veröffentlichte Armuts- und Reichtumsbericht des Bundeskabinetts bestätigte abermals, dass sich die Kluft
zwischen Arm und Reich stetig vergrößert. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, den Alternativen zum Globalisierungsprozess im politischen Raum und in der Gesellschaft mehr Aufmerksamkeit zu schenken“, schloss sich Sven Mindermann Vertreter der Bürgerinitiative Lebenswertes Bördeland und Diemeltal und 2. Vorsitzender des jungen Verbandes den Ausführungen an.
Dem siebenköpfigen Vorstand gehören außerdem Jochen Dettmer, Bundesgeschäftsführer des NEULAND-Qualitätsfleischprogrammes, Josef Jacobi, Aufsichtsratsvorsitzender der Upländer Bauernmolkerei, Elsbeth Seiltz, Vorsitzende des Dachvereins UNSER LAND, Carola Werner, zweite Vorsitzende des Vereins KooperationsAnstiftung aus Brandenburg und der Bundesvorsitzende der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands, Elmar Schäfer an.

Dem Bundesverband der Regionalbewegung, der auf den sechsjährigen Erfahrungen, Kontakten und Netzwerkarbeiten des Aktionsbündnisses Tag der Regionen aufbaut, sind an diesem Festakt-Wochenende insgesamt bereits 27 Personen bzw. Initiativen aus neun Bundesländern beigetreten.

Namhafte Persönlichkeiten aus Politik und bundesdeutscher Verbandsarbeit formulierten ihre Wünsche und Anregungen für die Arbeit des Verbandes. „Ich habe noch nie eine Schirmherrschaft so gerne übernommen wie diese für den Bundesverband der Regionalbewegung. Dieser neue Verband leistet Pionierarbeit, ähnlich der Genossenschaftsgründungen im 19. Jahrhundert.“, so Josef Göppel, Vorsitzender des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege und MdB. „Es kann nicht angehen, dass 30 der führenden Unternehmen 83% Zuwachs verzeichnen und gleichzeitig 27.000 Menschen entlassen. Die Unternehmenssteuersenkung ist z.B. ein Instrument, das sinnvoll eingesetzt
regionale Wertschöpfung sichern kann. Dafür müssen wir uns einsetzten.“, formulierte er weiter die anstehenden Aufgaben. "Die Regionalbewegung zeigt, dass wir der Globalisierung nicht ohnmächtig gegenüberstehen müssen. Jeder Einzelne kann zur Belebung regionaler Wirtschaftskreisläufe und damit zur Attraktivität seines unmittelbaren Lebensumfelds beitragen.", betonte Dr. Thomas Griese, Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Anschluss an die Ausführungen des bayerischen Umweltministers Dr. Werner Schnappauf.

Am Sonntag fand die Tagung bei einem Gründungsfestakt mit Musik, Besinnung und dem Tanz ums "Goldene Kalb" einen ganz besonderen Abschluss. Paten des Bundesverbandes der Regionalbewegung wie zum Beispiel Dr. Angelika Zahrnt, Vorsitzende des Bundes für Umwelt
und Naturschutz, Albrecht Hoffmann, Leiter der Bundesweiten Servicestelle Lokale Agenda 21, Wolfgang Reimer vom Bundesministerium für Verbraucherschutz Ernährung und Landwirtschaft sowie Prof. Dr. Hubert Weiger vom Bund Naturschutz in Bayern e.V. überbrachten ihre Wünsche und Anregungen. Dr. Angelika Zahrnt erhofft sich, dass der Bundesverband der Regionalbewegung viele Menschen für das „Nahsehen“ anstatt das „Fernsehen“ gewinnen könne. Wolfgang Reimer überbrachte die Patenwünsche von Renate Künast und forderte den neuen Bundesverband abschließend dazu auf, die Probleme der regionalen Initiativen zu bündeln und zu formulieren, was für regionale Wirtschaftsförderung zu tun sei, denn „Politik braucht Forderungen“.

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